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Wirtschaftswissenschaftliche Projekte

Die Frage nach sinnvollen Regulierungsansätzen für die Freien Berufe soll auch mit den Methoden der Wirtschaftswissenschaften untersucht werden. Bislang gibt es in der wirtschaftswissenschaftlichen Debatte nur wenige Beiträge, die sich speziell mit den Regulierungen der Freien Berufe befassen. Diese Forschungslücke soll im Rahmen des zentralen Projekts geschlossen werden.

Die aus ökonomischer Perspektive relevanten Regulierungen der Freien Berufe sind insbesondere die von der EU-Kommission aufgeführten Bereiche verbindliche Festpreise, Preisempfehlungen, Regeln für die Werbung, Zugangsvoraussetzungen und ausschließliche Rechte und Vorschriften für die zulässige Unternehmensform und die berufsübergreifende Zusammenarbeit. Hier sind zentrale wettbewerbstheoretische und –politische Fragestellungen tangiert.

Von besonderer Bedeutung für die Analyse ist der Umstand, dass die von Freiberuflern angebotenen Dienstleistungen Eigenschaften von Vertrauensgütern aufweisen. Bei einem Vertrauensgut ist nur der Anbieter des Gutes vollständig über dessen Qualität informiert. Der Nachfrager kann sich diese Informationen, wenn überhaupt, nur mit großem Aufwand beschaffen. Die daraus resultierenden informationsökonomischen Probleme sind sorgfältig abzuwägen und müssen in möglichen Politikempfehlungen berücksichtigt werden.

Im Rahmen des zentralen Projekts sollen einzelne Aspekte aus den genannten Bereichen theoretisch und soweit möglich empirisch und experimentell untersucht werden. Für ausgewählte Berufsgruppen soll auch das Zusammenwirken der verschiedenen Regulierungseingriffe analysiert werden. Dabei gilt es zu klären, ob die jeweilige Regulierung einen positiven Beitrag zur gesellschaftlichen Wohlfahrt leistet oder ob die Regulierung bestimmten Gruppen einen Vorteil zulasten der Allgemeinheit verschafft.